Professioneller Holzschutz
Holz und Holzkonstruktionen können durch Schädlinge nachhaltig geschädigt werden. Holzschutzmaßnahmen können eine Schädigung des Holzes vorbeugen oder – im Fall einer bereits erfolgten Schädigung – die Schädlinge bekämpfen. Man unterscheidet zwischen tierischen und pflanzlichen Holzschädlingen. Beide Formen von Holzschädlingen können die Tragfähigkeit und Stabilität von Holz nachhaltig schädigen.
Sollten Sie in Ihrem Objekt einen Befall von Holzschädlingen vermuten, besichtigen wir dieses gerne und beraten Sie über mögliche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Tierische Holzschädlinge
Es gibt eine Vielzahl an holzzerstörenden Schädlingen. In den meisten Fällen sind es die Larven von Käfern, die im Holz fressen. Weiters zählen auch Ameisen, Termiten oder die Holzwespe zu den holzschädigenden Insekten.
- Wie kommen die Larven ins Holz?
- Beispiele für tierische Holzschädlinge
- Vorbeugende Behandlung
- Bekämpfung von tierischen Holzschädlingen
Wie kommen die Larven ins Holz?
Die Eier werden von den Käferweibchen in Spalten und Ritzen im Holz gelegt. Aus den Eiern entwickeln sich die Larven, die sich während der Entwicklungszeit, die von nur wenigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern kann, vom Holz ernähren. Die Entwicklungszeit hängt unter anderen von der Umgebungstemperatur, Holzfeuchte sowie der Holzart und Holzqualität ab.
Am Ende des Larvenstadiums verpuppen sich die Tiere im Holz und hinterlassen beim Ausfliegen artspezifische Ausflugslöcher. Der fertig entwickelte Käfer lebt nur einige wenige Tage bis Wochen.
Beispiele für tierische Holzschädlinge
Hausbockkäfer
Der Hausbockkäfer ist der bedeutendste tierische Holzschädling, der bei uns vorkommt. Er zählt zu den Trockenholzinsekten und schädigt daher vorwiegend verbautes Nadelholz. Besonders oft findet man ihn in Dachstühlen und hölzernen Deckenkonstruktionen wie Dippelbäumen oder Trämen.
Die Entwicklungszeit von der Larve bis zum Käfer dauert zwischen 3 und 15 Jahre und ist von der Umgebungstemperatur abhängig. Während der Entwicklung kann die Larve Holz bis zum 1000fachen ihres Eigengewichtes fressen. Da das Hausbockweibchen etwa 200 Eier legt, kann der Schaden, den die Larven anrichten, beträchtlich sein - auch deshalb, weil ein Befall nicht gleich bemerkt wird.
Der fertig entwickelte Käfer ist braun bis schwarz gefärbt und wird ca. 20 mm groß.
Hinweise auf einen Befall durch den Hausbockkäfer können ca. 8 mm lange ovale Ausflugslöcher, Holzmehlhäufchen oder auch gut hörbare Nagegeräusche im Holz sein.
Die Larven des Hausbockkäfers fressen vor allem die äußeren, nährstoffreicheren Zonen des Holzes (Splintzone), durch Anbeilen der Konstruktionshölzer lässt sich der Befallsumfang leicht feststellen.
Gemeiner Nagekäfer
Der gemeine Nagekäfer befällt Laub- und Nadelhölzer und ist ein typischer Möbelkäfer. Er kommt meist in kühleren Räumen wie Kirchen und Museen vor.
Der Gemeine Nagekäfer legt seine Eier meist in das gleiche Holz, aus dem er geschlüpft ist. Er frißt in allen Schichten des Holzes und es kann somit zu einer ernsthaften Gefährdung der Tragfähigkeit des Holzes kommen – bis zu einer vollständigen Zerstörung.
Als Hinweise auf einen Befall durch den Gemeinen Nagekäfer können Ausfluglöcher mit ca. 1-2 mm Durchmesser (meist in großer Menge vorkommend) und Holzmehlhäufchen gedeutet werden.
Vorbeugende Behandlung
Eine vorbeugende Behandlung von Bauholz ist immer sinnvoll, sollte jedoch unbedingt vor einer beabsichtigten Abdeckung des Holzes (z. B. vor dem Ausbau eines Dachbodens) passieren. Dies kann zum Beispiel durch die Behandlung des Holzes mit einem vorbeugend gegen Insekten wirkenden Holzschutzmittel geschehen oder durch eine Heißluft-Behandlung.
Bekämpfung von tierischen Holzschädlingen
Wird ein Befall erkannt ist eine alsbaldige Bekämpfung durchzuführen. Die Schäden sind an Sichtholz nicht nur unschön anzusehen, die Stabilität von tragenden Holzteilen kann beeinträchtigt sein.
Folgende Methoden zur Bekämpfung von tierischen Holzschädlingen können wir Ihnen anbieten:
Chemische Bekämpfung:
Eine chemische Bekämpfung wird vor allem dann empfohlen, wenn nur Teilbereiche des Holzes befallen sind oder es sich um einen kleineren Bereich handelt.
Für die chemische Bekämpfung von tierischen Holzschädlingen werden von uns nur Produkte verarbeitet, die laut dem Österreichischen Holzschutzmittelverzeichnis zugelassen sind. Sie können somit auf höchste Qualität vertrauen.
Heißluft-Behandlung:
Die Behandlung mit Heißluft wird bei großflächigem Befall bevorzugt, zum Beispiel wenn ein ganzer Dachstuhl befallen ist.
Behandlung mit toxischen Gasen:
Sind Möbelstücke, Kunstgegenstände oder andere transportable Holzteile von tierischen Holzschädlingen befallen, kann man diese mit toxischen Gasen behandeln. Dazu werden die Gegenstände in gasdichte Folienzelte eingeschweisst und über mehrere Tage unter Gas gesetzt.
Behandlung mit Mikrowelle:
Mikrowellenbehandlungen werden dann bevorzugt durchgeführt, wenn große Holzflächen, wie zum Beispiel Holzfußböden, behandelt werden müssen.
Informationen zu pflanzlichen Holzschädlingen finden Sie unter Schwammsanierung.